Projekt :: Dark Water
1. Einleitung
Zuletzt aktualisiert: 04.06.2015

Lange ist es her, dass ich mal wieder ein neues Upgrade meines Haupt-PCs unternommen habe. In früheren Zeiten habe ich fast jedes Halbjahr ein neues Teil gekauft. Sei es eine Grafikkarte, ein neuer Prozessor oder Massenspeicher in Formen von Festplatten, USB-Sticks oder SSDs.
Daher kann ich mich zu Recht "Enthusiast" nennen. Der PC ist als Teil meiner Elektronik-Bastlerei mein größtes Hobby.

Nun, nach guten 2 Jahren (weiß nicht mehr genau, da müsste ich die Rechnung ausgraben), nachdem ich mir als letzte große Investition eine AMD Radeon 6970 Grafikkarte zugelegt habe (in Wirklichkeit habe ich mir kürzlich noch eine Samsung SSD 840 Pro 120 GB besorgt *gg*) gibt es nun einen quasi komplett neuen PC ! Ich werde noch ein paar Teile aus dem alten übernehmen (die Grafikkarte, das Netzteil, die SSD und ein paar Lüfter), aber sonst wird rundum erneuert.

Im Jahre 2007 hatte ich bereits einen PC mit Wasserkühlung. Diese war aber ziemlich zusammengewürfelt mit einem Auto-Kühler, dünnen Schläuchen und Pumpe/Ausgleichsbehälter auf die Rückseite geschraubt. Hat sogar komplett passiv funktioniert für meinen AMD Athlon X2 6400+ und die ATi Radeon X850 Pro, aber schön war anders.

Bild Nr. 1
Ich (links) mit meinem wassergekühlten PC auf der KRC-LAN #16

Später habe ich eine WaKü auch in mein UltraQbe-Casecon gebaut. Eine neue Pumpen/Ausgleichsbehälter-Kombination und ein kleinerer Autoradiator haben dies ermöglicht. Die Kühlleistung war dadurch allerdings deutlich schlechter. Danach habe ich wieder auf Luftkühlung umgestellt, da die WaKü dann doch zu teuer wurde.



Mein Casecon "UltraQbe" mit Wasserkühlung

Meinen ersten PC bekam ich mit 8 Jahren. Es war ein damals sehr potenter 200 MHz PC mit allem drum und dran. meinen ersten selbst gebauten PC hatte ich 2003. Beide Computer hatten eines gemeinsam: ihr Herzstück, der Prozessor (CPU) kam aus dem Hause AMD.
Seit dem habe ich immer AMD CPUs gehabt, bis zu meinem aktuellen AMD Phenom II x4 965BE mit 3,4 Ghz. Ich war quasi ein AMD-Jünger, beinahe ein Fanboy.
Bei meinem Laptop musste ich allerdings schnell eingestehen, dass zur damaligen Zeit die Prozessoren von Intel deutlich leistungsfähiger bei weniger Verbrauch und vor allem deutlich weniger Temperatur, waren. Erreichte mein AMD Turion X2 doch recht schnell über 90°C, ist mein Intel Celeron 6600 bei ca. 65°C deutlich angenehmer.

Mit diesem PC werde ich AMD endgültig den Rücken kehren und auf ein Intel-System umsteigen.
Ich habe extra bis Juni gewartet, da am 03.06.2013 der Startschuss für die neue Haswell-Generation fiel. Nichts geringeres als das Topmodell, der Core i7-4770k sollte es sein.
Da für diesen Umsteig ein neues Motherboard unvermeidlich ist, habe ich mich entschieden, statt dem konventionellen ATX-Format einen anderen Schritt zu gehen: Mini-ITX.
Dieser kleine Formfaktor hat es in sich! So ist es trotz der Größe von ca. 17cm im Quadrat möglich, aktuelle Highend-Hardware zu verbauen.
So passt auf das Board problemlos oben erwähnter Core-i7 zusammen mit bis zu 16 GB DDR3-Ram und eine Grafikkarte mit PCI-Express 3.0 bis zu 16x.
Das Asrock Z87E-ITX bietet zudem noch 6 SATA III Anschlüsse und allerhand mehr.

Die Wahl des Formfaktors kam, weil ich ein bestimmtes Gehäuse für den neuen PC haben wollte: das Bitfenix Prodigy. Dieses ist klein und kompakt, hat im Inneren aber eine Menge Platz und viele Individualisierungsmöglichkeiten. So lässt sich fast alles ausbauen (alle 3,5- und 5,25-Zoll Käfige).

Zudem wollte ich mit diesem PC erneut den Einsatz von einer Wasserkühlung wagen. Der Grund ist derselbe wie damals: ich möchte einen sehr leisen, am besten lautlosen PC, der zudem noch gut aussieht und trotzdem eine gute Leistung bringt.
Mit der WaKü sind diese Kriterien problemlos zu erfüllen. Dem Übertakten des i7-Prozessors steht also auch nichts im Wege!


Bitfenix Prodigy Gehäuse und Wasserkühlungs-Teile

Nun aber genug des Vorgeplänkels: Beginnen wir mit dem Projekt-Log!
2. Unboxing, Einbau der Radiatoren
Zuletzt aktualisiert: 04.06.2015

Mit dem Kauf der Hardware gab es ein paar Komplikationen. Das Mainboard war bis jetzt nicht verfügbar. Das Gehäuse und die WaKü-Komponenten hatte ich allerdings schon recht schnell erhalten. Aber ohne das Mainboard konnte ich nicht viel unternehmen. Ich muss nämlich genau wissen, wo der CPU-Sockel ist.

Um die größtmögliche Kühlperformance in dem Bitfenix Prodigy zu erreichen, habe ich mich für die Kombination von einem 240mm und einem 140mm Radiator entschieden. Um eine schöne einheitliche WaKü zu erreichen, sind alle Komponenten (außer der Pumpe, den Anschlüssen und dem Schlauch) von EK Waterblocks. Diese haben eine wahnsinns Ästhetik und sind relativ preisgünstig.

Der EK Coolstream 240 XTX soll an die Front, der EK Coolstream 140 XTC an die Rückseite. Dazu mussten alle HDD-Käfige entfernt werden. Als Massenspeicher verwende ich neben der Samsung SSD noch eine 2,5-Zoll Western Digital Scorpio Blue mit 1 TB und installiere beide an der Netzteil-Bay.
Für Frischluft sorgen am Front-Radiator zwei 120mm große Noiseblocker Bionic-Loop made in Germany. Diese Lüfter sind sehr leise, haben aber durch ihre spezielle, der Natur nachempfundene Lamellen, einen hohen Luftdurchsatz. Sie verfügen nicht über eine Pulsweitenmodulation (PWM), müssten also durch eine Lüftersteuerung reguliert werden. In der ersten Version des Projekts ist keine solche vorgesehen, die Lüfter werden also mit vollen 12V oder 7V laufen, später wird es aber noch eine selbst entwickelte Lüfter- und LED-Steuerung geben.
Für den hinteren Radiator spendiere ich einen Bitfenix Spectre Pro mit blauen LEDs. dieser wird definitiv auf 7V laufen, da er nur dann nicht zu hören ist.

Die Pumpe ist eine Laing DDC-1T Plus. Sie hat einen sehr hohen Wasserdurchsatz von satten 600 Litern pro Stunde. Mit einer kleinen Mod mache ich sie zudem noch PWM-fähig, damit ich sie per BIOS oder Software steuern kann. Auf die Pumpe kommt ein Ausgleichsbehälter von EK mit 140mm Höhe.

Bild Nr. 6

Die Kühler sind ein EK-Supremacy Nickel Acetal für die CPU und ein EK-FC6970 Kühler für die Grafikkarte. Ein 13/11mm Schlauch von Masterkleer und diverse Anschlüsse in Black Nickel vervollständigen den Kreislauf.

Die Flüssigkeit wir Mayhems UV Blue als Fertigmischung. Das ganze wird dann noch mit UV-LEDs beleuchtet.

Den Großteil des Projekts wird allerdings die Modifikation des Netzteils in Anspruch nehmen.
Ich möchte nämlich alle Kabel, die man durch das Seitenfenster sehen kann, individuell in schwarz und UV blau sleeven. Das wird viel Arbeit in Anspruch nehmen, aber am Ende sehr gut aussehen.

Das Projekt wird parallel per Youtube als Video-Log begleitet. Die fertigen Videos kommen mit in diesen Projekt-Bericht.
3. Hardware, Pumpe und erste Mods
Zuletzt aktualisiert: 04.06.2015

Am Freitag erhielt ich endlich die lang erwartete Hardware. Nach über einem Monat Wartezeit konnte ich es nicht erwarten, den PC erstmal testweise zusammenzubauen und auszutesten. Noch ohne WaKü, mit dem Intel-Standardkühler.

Vorher habe ich aber noch ein Unboxing von dem Motherboard, dem AsRock Z87E-ITX gemacht:



Somit hier ein optischer Überblick über die gesamten Teile:



Hier ein Ãœberblick der Hardware:



CPUIntel Core-i7 4770k (Haswell, 3,5 GHz, Turbo: 3,9 GHz)
BoardAsRock Z87E-ITX (mini-ITX)
RAMG.Skill RipJaws X 2133, 8 GB CL9
FestplattenSamsung SSD 840 Pro, 128GB; WD Blue 1 TB (2,5")





Dann habe ich das Mainboard testweise eingebaut, damit ich sehen konnte, wo sich genau die CPU befindet, ob der Wasserkühler auch genug Platz zum hinteren Radiator hat und wo der Stromstecker ist (ob es ein Problem mit Pumpe/AGB geben wird).
Auch die Grafikkarte habe ich mal aufgesteckt, um zu sehen, ob die genug Platz nach vorne hat oder ob der vordere Radiator stört.
Passt aber alles.



Anschließend habe ich alles wieder ausgebaut und CPU und RAM auf das Board installiert. Auf die CPU habe ich testweise den Stock-Kühler von Intel gepackt. Ich muss zugeben, dass das Ding ein Witz ist! Der 4770k verbraucht zwar "nur" 85 Watt unter Volllast, aber der Kühler ist dafür echt zu unterdimensioniert. Bei AMD bekommt man immerhin Kühler mit Kupfer-Heatpipes ohne nennenswerten Aufpreis. Leider ist der aber nicht kompatibel zum Sockel.



Ins Gehäuse eingebaut, wollte ich dann Netzteil, SSD und DVD-Brenner testweise anschließen und das System starten. Dann eine böse Überraschung: Das Netzteil ist zu groß für das Gehäuse. Ein 700W Netzteil ist wohl bei dem BitFenix Prodigy nicht vorgesehen. Daher muss ich demnächst ein neues mit 500 Watt kaufen. Dabei achte ich direkt darauf, dass es zu den neuen Energiesparmodi von den Haswell-Prozessoren kompatibel ist.

Nach einer Installation von Windows 8, allen Treibern (bei AsRock sind eine Menge dabei ! Auch tolle Features wie das automatische updaten von Facebook-Nachrichten oder E-Mails beim ausgeschalteten PC! Wer's braucht ^^) habe ich ein Temperaturüberwachungsprogramm installiert und den Prozessor beobachtet beim Installieren der Windows-Updates.

Der 4770k wurde mit Standardkühler und ohne Übertaktungen bis zu 78°C heiß ! Das ist mir eindeutig zu viel. Und das auch noch bei deaktivierter Grafik! Die Wasserkühlung macht hier also durchaus Sinn.



Nun ging es zum Modding der Laing DDC-1T Pro Pumpe. Beim Aufschrauben habe ich entdeckt, dass sie PWM-fähig ist, wenn man eine zusätzliche Leitung anlötet. Das geht aber nur, wenn auf der Platine "PWM" steht.
Nachdem ich das Kabel angelötet habe, habe ich die Kabel gesleeved, das heißt, ich habe um die Kabel eine Art Schlauch aus einem Kunststoff-Netz getan. Dadurch sieht das ganze ordentlicher aus. Dieses Sleeving habe ich auch mit dem Netzteil vor, in den Farben schwarz und UV-blau. Wird viel Arbeit, lohnt sich aber auf jeden Fall!
Nach dem Sleeven und Aufbringen der neuen Stecker (in schwarz ;) ) habe ich noch den Ausgleichsbehälter auf die Pumpe geschraubt und dann habe ich mir überlegt, wie ich diese Konstruktion im Gehäuse befestige.

Ich bin zum Schluss gekommen, dass ich mir eine Halterung für den vorderen Wasserkühler selbst bauen muss. Dazu habe ich ein Blech zurechtgesägt, passende Löcher reingeschraubt und das ganze schwarz lackiert. Daran kommt ein EK-UNI Holder, der eigentlich für die D5-Pumpen von Laing gedacht ist. Es gibt zwar einen speziellen Aufsatz für die DDC, ich dachte aber, das geht auch selbst. Somit habe ich in den UNI Holder zwei Löcher gebohrt und ihn mit den mitgelieferten Gummi-Schrauben befestigt. Das ganze ist zwar etwas wackelig, aber ich denke, wenn die beiden Schläuche dran sind, sollten die zur Stabilität beisteuern. Andernfalls säge ich mir dafür auch noch ein Blech zurecht.

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